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„Geld kann man nicht trinken!“ 

Aktionsbündnis No-Moor-Fracking trägt Stimmen nach Hannover

Hannover, 20.06.2012. -  Die Kommentare, die die Unterzeichner der „Petition gegen Fracking“ hinterlassen haben, sprechen Bände. „Ich war an Leukämie erkrankt, und wenn ich "kanzerogen" lese, schrillen bei mir alle Alarmglocken...“ steht da zum Beispiel, „...Der gesunde Menschenverstand allein verbietet es doch schon, ein hochgiftiges Gemisch im Untergrund zu "versenken"!“ Viele andere drücken hier ihre Sorgen um ihre Kinder und Enkelkinder, ihre Umwelt und Gesundheit und die Zukunft unserer gesamten Gesellschaft aus. Dabei kristallisiert sich eine deutliche Verdrossenheit gegenüber dem bekannten Politikalltag und dem Lobbyismus der großen nationalen und internationalen Konzerne heraus. „...weil die Natur kein Selbstbedienungsladen für Lobbyisten ist,“ liest man. „Die Suche nach Unkonventionellem Erdgas dient nicht in erster Linie der Befriedigung der Bedürfnisse von uns allen nach Energie, wie es die Öl und Gasindustrie gerne darstellt, sondern zunächst mal der Befriedigung der unermesslichen Gier der (ausländischen) Konzerne!“ 

 

Zwischen zwei Sperrholzplatten verschraubt und mit einem roten Handabdruck versehen, wurden die 13045 gesammelten Unterschriften von Mitgliedern des Aktionsbündnisses No-Moor-Fracking gestern in Hannover dem Präsidenten des Niedersächsischen Landtags, Hermann Dinkla, übergeben. „Die Gemeinde Wagenfeld und der eingemeindete Nachbarort Hann. Ströhen, zählen insgesamt nur 6.903 Einwohner (Stand 31. Dez. 2010). Umso erstaunlicher ist es, dass fast doppelt so viele Menschen sich in den letzten drei Monaten die Zeit genommen haben, sich bei uns über das Thema „Unkonventionelle Gasförderung“ zu informieren und ihren Protest deutlich zu machen,“ so eine Sprecherin des Aktionsbündnisses. „Der Löwenanteil unserer gesammelten Unterschriften stammt aus persönlichen Begegnungen und Gesprächen, die dazu geführt haben, dass viele Menschen aus allen Altersklassen und gesellschaftlichen Schichten sich gegen diesen geplanten brutalen Eingriff in unsere Natur und Landschaft wehren, viele zum ersten Mal in ihrem Leben auch öffentlich.“ 

Das wurde auch in den Aktionen deulich, die dem Besuch im Landtag an diesem Tag vorausgingen.  Angefangen hatte es mit einer Kundgebung auf dem Ernst-August-Platz, wo die No-Moor-Fracking Aktivisten im Rahmen ihrer Tour-de-Frac in Schutzanzügen über die Gefahren der unkonventionellen Erdgasförderung informierten.  Trotz Dauerregens erregte der als Mahnmal aufgestellte „Bohrturm“ reges Interesse bei Passanten, die hier nicht nur symbolische „Trinkwasser-Rationsmarken“ und Informationen erhielten, sondern mit ihren Unterschriften und roten Handabdrücken auch ihre Unterstützung für die Forderung eines Fracking-Verbots ausdrücken konnten. 

Mitarbeiter des Kosmetikunternehmens Lush, das an diesem Tag in allen seinen deutschen und französischen Geschäften eine koordinierte Protestkampagne gegen die unkonventionelle Erdgasförderung einläutete, servierten brennendes Wasser, um so auf die Gefahren durch Fracking aufmerksam zu machen. 

Um 15 Uhr zogen die Aktivisten in einem Demonstrationszug durch die Fußgängerzone und Einkaufsstrassen Hannovers bis auf den Platz vor dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium. Dort wurde eine 70 Meter lange, mit roten Handabdrücken versehene Tapete entrollt und zu einem großen Kreis hochgehalten. Unter dem Gesang des Kinderliedes „Es geht ein Bi-Ba-Butzemann“ warf ein Aktivist im schwarzen Frack und mit „ExxonMobil“-Schärpe daraufhin Geldsäcke in die Menge, „...und wirft sein Säcklein hinter sich,...“. 

 „Hinter jedem Handabdruck steht ein Mensch! Wir hoffen, dass unsere Volksvertreter aufhören, die betriebswirtschaftlichen Interessen der großen Konzerne über das Wohlergehen der Menschen zu stellen,“ so ein Bündnismitglied. „Es liegt in Ihrer Hand, unsere Stimmen anzuhören und Entscheidungen zu treffen, die unsere Gesundheit schützen und uns, unseren Kindern und Enkeln eine unversehrte Lebensgrundlage garantieren.“ wl.