Wintershall distanziert sich entschieden von Projektpartner Exxon Mobil

Auf die Berichterstattung des Diepholzer Kreisblatts anlässlich des "Tag des Moores" in Freistatt ("Landschaft bedarf des Schutzes") schickte Stefan Leunig,Pressesprecher / Corporate Media Relations der Wintershall, die folgende Stellungnahme an die Redaktion der Kreiszeitung mit Kopie an das Aktionsbündnis No Moor Fracking:

"Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

im Hinblick auf die Berichterstattung in den vergangenen Tagen, aber auch Wochen (siehe unten), über die Planungen von Exxon Mobil als Betriebsführer beim Projekt Bahrenborstel Z14b in Wagenfeld-Ströhen eine bereits bestehende Bohrung in das Schiefergestein abzulenken sowie möglicherweise eine Fracking-Maßnahme durchzuführen, möchten wir klarstellen,

dass mit den Projektpartnern, zu denen auch Wintershall gehört, dies noch nicht abgestimmt und dementsprechend auch noch nicht genehmigt ist.

Wintershall beteiligt sich bei Schiefergas in Deutschland zunächst am wissenschaftlichen Erkundungsprozess mit geologischen Vorerkundungen in zwei Gebieten Nordrhein-Westfalens. Tiefbohrungen und Frac-Aktivitäten sind hierbei nicht vorgesehen.
Das gilt für alle Schiefergasaktivitäten der Wintershall in Deutschland!

Gerne stehe ich Ihnen für Rückfragen und für Informationen zu unseren eigenen Aktivitäten in der Region sowie in Deutschland zur Verfügung!

Freundliche Grüße / kind regards
Stefan Leunig
Pressesprecher / Corporate Media Relations"

Auf unsere Nachfrage hin, ob die Wintershall wegen Ihrer geäußerten Skepsis gegenüber dem Fracking-Verfahren im Schiefergestein die Fracking-Maßnahmen Ihres Projektpartners Exxon Mobil bei "Bahrenborstel Z14" ablehnen würde, und ob Exxon aufgrund der Beteiligungsverhältnisse auch gegen den ausdrücklichen Willen der Wintershall fracken würde, antwortete Herr Launig wie folgt:

"Wintershall hat dem Betriebsführer Exxon Mobil mitgeteilt, dass für die geplante Ablenkung der Bohrung und mögliches Hydraulic Fracturing auf Schiefergas keine Zustimmung erteilt wird, und Wintershall sich als Partner dabei nicht beteiligt."

"Wintershall beteiligt sich bei Schiefergas in Deutschland zunächst am wissenschaftlichen Erkundungsprozess mit geologischen Vorerkundungen in zwei Gebieten Nordrhein-Westfalens. Tiefbohrungen und Frac-Aktivitäten sind hierbei nicht vorgesehen. Das gilt für alle Schiefergasaktivitäten der Wintershall in Deutschland. Erst nach der Analyse unserer geologische [sic] Untersuchungen und Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen, frühestens im Sommer 2013 wird für uns zu entscheiden sein, ob eine Förderung von Schiefergas in Deutschland bzw. in NRW überhaupt wirtschaftlich und umweltverträglich durchgeführt werden könnte. Erst wenn beide Fragen sicher mit "Ja" beantwortet werden können, würden wir weitere Untersuchungen in NRW planen und beantragen - bei voller Transparenz und in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden und politischen Instanzen. Und auch erst dann stünde - wenn überhaupt - eine Neubewertung über die Teilnahme als Anteilseigner am Projekt Bahrenborstel Z14b in Niedersachsen an."

Zwischenzeitlich hat Exxon Mobil auf der konzerneigenen Webseite und in einem Artikel im Diepholzer Kreisblatt (01.06.2012) angedeutet, dass die für August 2012 geplanten Fracking-Maßnahmen bei "Bahrenborstel Z14b" in Wagenfeld-Ströhen auf 2013 verschoben werden sollen.