Heimatland – Gasland?

Wir greifen immer wieder heimatkundliche Themen auf und stoßen damit auf hohes Interesse unserer Kunden. Heimatliebe sollte es aus unserer Sicht jedoch nicht nur mit nostalgischen Rückblicken in eine vermeintlich gute alte Zeit bewenden lassen. Heimat ist kein „Museumshof“, sondern der aktiv zu gestaltende Lebensraum, in dem unsere Kinder groß werden. Das was heute passiert prägt ihr Heimatgefühl, ist der Brunnen der Erinnerungen aus dem sie eines Tages schöpfen müssen.

 

„Ströher Dorfleben“ ist deshalb ein klug gewählter Name für einen Heimatverein, weil er nicht nur die Vergangenheit, sondern zugleich das Leben im hier und jetzt einschließt. Sehen Sie es uns nach, wenn wir diese Rubrik dazu nutzen, um Gedanken zu einem aktuellen Heimatthema anzustoßen: Wenn die vermeintlich unspektakuläre Schiefergaserkundung in Ströhen Erfolg hat, dann kommen die „Wanderheuschrecken“. Dann gibt es großflächig unzählige Bohrplätze dicht an dicht (siehe linke Seite), um für wenige Jahre die letzten Reste fossiler Energie mit hochriskanten Methoden aus Mutter Erde zu pressen. Wie viele Bohrungen das sein werden, sagt Exxon Mobil nicht, weil man weiß, dass die Wahrheit schockiert. Wer wissen möchte, welch Geistes Kind der Schiefergasboom ist, muss in die USA blicken: 350.000 „Gasbrunnen“ in nur wenigen Jahren. Keiner darf später sagen, er habe das nicht gewusst und nicht gewollt. Das werden uns unsere Kinder nicht glauben. Der Oskar nominierte Dokumentarfilm „Gasland“ zeigt die verstörende Realität der Schiefergasgewinnung in den USA und ist zugleich ein anrührender „Heimatfilm“. Er endet mit den Worten „Ich liebe dieses Land!"